Der Löwensaal in Schömberg


Schon im Feuerschätzprotokoll 1857 ist das Gebäude Nr. 28b als Tanzsaal Gebäude aufgeführt.
Es hat die Abmessung von 29x 26 Fuß (ca. 8,3x 7,5m)



Eigentümer ist die Wwe. des Joh. Michel Burghardt, Rosina geb. Schwitzgäbele. Die Familie hat 6 überlebende Kinder (13 weitere sind früh verstorben.



Das ganze Anwesen besteht 1857 aus dem Wirtschaftsgebäude, dem angebauten Wohnhaus dem Tanzsaal und einer Scheuer.
Schömberg hatte zu dieser Zeit ca. 690 Einwohner und es bestand sicher auch schon damals das das Bedürfnis nach einem Raum für größere Feste und Unterhaltung. Dieser Raum musste seine Dienste tun Bau zum Bau des Kurhauses 1957 tun. Bald danach wurde das Gebäude abgerissen.

Über viele Jahrzehnte musste dieser mit ca. 55m2 doch sehr kleine Raum für Veranstaltungen in Schömberg genügen. Vor allem durch die große Anzahl anwesender Kurgäste wurde die Notwenigkeit eines größeren Raumes für Veranstaltungen - eines Kurhauses - immer dringender.

Auch in den Kriegsjahren gab es Veranstaltungen im Löwensaal wie z.B. eine Feier für Soldaten



und die Muttertagsfeier 1944.



Am 17.12.1949 wurde der neu gewählte Bürgermeister Walter Brenner im Rahmen einer Feierstunde im Löwensaal vom Gemeinderat in sein Amt eingesetzt und vom Landrat vereidigt.
Ich kann mich an eine Weihnachtsfeier im Löwensaal (VdK ?) erinnern im dem das Märchen „Das Mädchen mit den Schwefelhölzeren“ aufgeführt wurde. Eine Geschichte die in ihrer Dramatik in diese Zeit passte.

Anfang 1950 wird überlegt, ob man mit einer Bühnenausstattung auch höherwertiges Theater anbieten kann?

Der Männergesangverein "Germania" hat 1951 in den Sanatorien und im "Löwen" zusammen mit der Altistin Frl. Wachter vom Stadttheater Pforzheim und dem Pianisten Peter Förtig Konzerte veranstaltet. Die Konzerte waren gut besucht und haben außerordentlichen Anklang gefunden.

Mit dem Bau des Kurhauses gab es für den Löwensaal keine Funktion mehr.

Nov. 2021 Wolfgang Obert

Quelle: Gemeinderatsprotokolle, Feuerschätzungsprotokoll